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Wie ich fast zum Geburtshelfer in einem Piratenbett geworden wäre

Geburtsbericht der etwas anderen Art die-kinderherztin it`s a girl rosa
Inhaltsverzeichnis

Es war einmal (vor genau einem Jahr) …

Von Haus aus bin ich ja Kinderärztin. Kleine Piraten interessiert das jedoch wenig. Wie ich bei uns zu Hause fast zum Geburtshelfer geworden wäre und was das eigentlich harmlose Piratenbett unseres Sohnes damit zu tun hat, erzähle ich Euch im Folgenden.

 

Ein harmloses Piratenbett:

Eine sehr liebe, damals hochschwangere Freundin und ehemalige Kollegin von mir hatte sich für die Entbindung ihres ersten Kindes ein Krankenhaus in der Nähe unseres Wohnortes ausgesucht. Da sie mit ihrem Freund fast 100 km weiter weg wohnt, zog sie für die letzten zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bei uns zu Hause ein.

Im Vorfeld hatten wir sie noch gefragt, ob sie lieber auf dem Gästebett in unserem Büro oder aber im Piratenbett im Kinderzimmer unseres Sohnes schlafen wollte. Sie entschied sich für das Piratenbett, welches unser Sohn „großzügig“ zur Verfügung gestellt hatte. Vorher fragte er allerdings noch, wie denn so eine Geburt generell ablaufen würde. Als er das Wort Blasensprung hörte, sah man es sogleich in seinem Hirn „rattern“ und er fragte schnell, ob dabei sein Bett „zu Schaden kommen könnte“. Neeeeeeiiiiin, versicherten wir ihm.

Wobei das gar nicht die Antwort war, die er sich erhofft hatte, denn eigentlich fühlte er sich schon seit geraumer Zeit zu alt für ein Piratenbett und wünschte sich ein neues, cooles (?!) Bett. Halloooooo, dieses Piratenbett war gefühlt „gerade-eben-noch“ das coolste Bett aller Zeiten gewesen. Aber gut. Mein Mann und ich hatten uns bereits damit abgefunden und wollten ihm zwei Monate später ein neues Bett zu seinem Geburtstag schenken.

Der Plan:

Am Tag X war es dann soweit. Meine Freundin kam und wir freuten uns auf die bevorstehende Zeit des ausgiebig-Frühstückens, Quatschens und Zusammenseins. Da wir uns sicher waren, mindestens noch 14 Tage Zeit vor uns zu haben (es war schließlich das erste Kind und die kommen doch immer zu spät; zumindest fast immer; also oft), quatschten wir bereits an diesem Abend ganz besonders lang und gingen erst am frühen Morgen zu Bett. Sie hatte etwas Mühe, überhaupt ins Bett zu kommen, denn dieses war einige Wochen zuvor von unserem Sohn etwas „tiefer gelegt“ worden (wegen cool und so). Und obwohl wir für die Zeit ihres Aufenthaltes extra eine zweite Matratze organisiert hatten, war es nicht ganz einfach, da das Bett eine kleine Brüstung hatte. Aber als sie es schließlich geschafft hatte, war alles gut. Dachten wir zumindest…

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt:

Am nächsten Morgen (eigentlich nur ein paar Stunden später) stand ich ziemlich müde auf und war gerade dabei, die Jungs und meinen Mann zu verabschieden, als mein Handy klingelte. Ich wollte schnell rangehen, damit meine Freundin vom Klingelton nicht geweckt würde und staunte nicht schlecht, als ich genau ihre Nummer auf meinem Display las. Hä? Warum sollte mich die Frau, die gestern sehr spät ins (Piraten-)Bett gegangen war und eine bekannte Lang-Schläferin ist, um diese Zeit anrufen? Warum sollte sie mich überhaupt anrufen? Schließlich lag sie doch nur wenige Treppenstufen von mir entfernt??? Ich war mir sicher, dass die Jungs dahinter steckten, ging jedoch, als sie mir glaubhaft versicherten, dass sie mein Smartphone nicht „manipuliert“ hätten, ans Handy. Anschließend staunte ich noch mehr, denn: es WAR meine Freundin und das, was sie mir zu berichten hatte, ließ mich schneller als je zuvor nach oben eilen!

Eine kleine Piratenbraut macht sich auf den Weg:

Beim Versuch, aus dem Bett (und über die Brüstung) zu steigen, war es offenbar zum Blasensprung gekommen. Das an sich wäre zwar nicht schlimm gewesen. Allerdings war sie noch am Tag zuvor beim Frauenarzt gewesen, wo man ihr mitgeteilt hatte, dass das Köpfchen des Kindes noch relativ weit oben im Becken lag. Da wir ja beide vom Fach sind, wussten wir, dass sie in einer solchen Situation nicht mehr aufstehen durfte, da ansonsten die Gefahr bestand, dass es zu einem sog. Nabelschnurvorfall kommen könnte. Das war aber auch das Einzige, was wir sofort wussten. Alles andere lag irgendwo zwischen hysterischem Lachen und panischem „und-was-jeeeeetzt“?

Sollte ich tatsächlich zum übermüdeten Geburtshelfer im Piratenbett unseres Kindes werden??? Und was genau sollte ich nun tun? Erschreckenderweise war das erste, was mein Hirn auf diese Frage ausspuckte nicht etwa mein mühsam über Jahre hinweg erlerntes Fachwissen. Nein, es waren Sätze aus alten Hollywood-Filmen na toll, in denen die „erfahrenen und souveränen“ Geburtshelfer immer nach heißem Wasser und Tüchern verlangten. Aber wem sollte ich diesen Auftrag erteilen? Schließlich hatte mein gesamtes Hollywood-Villa-Hauspersonal genau an diesem Tag frei immer das gleiche. Und außerdem war mir eh nie ganz klar gewesen, wozu man eigentlich das heiße Wasser benötigte?!

Erschwerend kam schließlich noch dazu, dass ich ja gar kein Geburtshelfer war und erfahren und souverän erst recht nicht. Ich bin doch Kinderärztin und die kamen -zumindest im Krankenhaus- immer erst dann ins Spiel, wenn die Geburtshelfer ihre Arbeit bereits verrichtet hatten und die Kinder schon auf der Welt waren. Ich schob also alle Gedanken an Lachen, Hysterie, Hollywood-Filme und heißes Wasser beiseite und konzentrierte mich auf das Wesentliche.

Hindernisse:

Ich rief einen Rettungswagen und fragte mich dabei insgeheim, wie die hochschwangere Freundin, die nicht mehr aufstehen durfte, aus dem OG in den Rettungswagen kommen sollte? Aber darum musste ich mich, wenn überhaupt, erst später kümmern. Der nette Herr von der Einsatzzentrale verstand mein/unser Problem sofort und versprach, gleich jemanden zu schicken. In der Zwischenzeit brachte ich meiner Freundin feuchte Tücher; da waren sie dann doch; jedoch nicht für die Geburt, sondern zum Frisch-machen. Ich rief den werdenden und sehr überraschten Vater an, schmierte nebenbei ein paar Brote, kochte Kaffee und packte nach ihrer Anweisung die Klinik-Tasche fertig. Kurze Zeit später klingelte es auch schon an unserer Haustür und nachdem sich die Rettungssanitäter einen kurzen Überblick verschafft hatten, kamen sie bereits mit einer entsprechenden Trage ins Haus geeilt.

„Contenance“

Meine nächste Aufgabe bestand nun darin nicht laut loszulachen ähm zu assistieren, als meine Freundin quasi per Kran aus dem Piraten-Bett gehoben wurde (ein Bild für die Götter!). Die nächste Aufgabe stellte sich noch schwieriger dar, denn ich sollte beim Runtertragen auf der Treppe, den unteren Teil der Trage halten (also dort, wo die Füße meiner Freundin waren). Neben meinem Bemühen um „contenance“ betete ich still und leise darum, dass meine Freundin (die nass in einer Gummi-Trage lag und ein wenig ins Rutschen kam), nicht wie eine Rakete aus der Trage geschossen käme. Glücklicherweise blieb uns allen dieses Schicksal erspart und sie landete zwar sehr aufgeregt aber sicher und glücklich im RTW.

Happy end:

Natürlich ließ ich mich, wie es sich für einen Ersatz-werdenden-Vater gehört, nicht aus dem RTW scheuchen und begleitete die werdende Mutter und die zum Glück noch sicher im Bauch steckende Mini-Maus, die eine Piratenbraut werden wollte, ins Krankenhaus. Netterweise ließ die Mini-Madame dem echten-werdenden Papa (der sich das Ganze übrigens auch ganz anders vorgestellt hatte), noch genug Zeit, um rechtzeitig zur Geburt in den Kreißsaal zu kommen.

Einen Tag später erblickte die kleine Piratenbraut putzmunter das Licht der Welt und hält seitdem ihre Eltern (deren Plan, vor-zu-schlafen gehörig ins Frucht-Wasser fiel) ordentlich auf Trab. Eine Langschläferin ist meine Freundin seitdem auch nicht mehr, dafür aber eine glückliche und stolze Mama einer zuckersüßen kleinen Mini-Maus.

Ich wünsche den Dreien auf diesem Wege noch einmal alles Glück dieser Welt und der kleinen Geburtstags-Piratin: HAPPY BIRTHDAY und stets eine Handbreit Wasser unter dem Schiff, das sie durch das Leben führt.

Und da nach der Geburt auch mein eigentlicher Freizeitplan für diese Zeit hinfällig war und ich mich sinnvoll beschäftigen „musste“, bastelte ich ein kleines Willkommens-Geschenk: ein no-bake-cake der etwas anderen Art: eine Windeltorte, die heute gleichzeitig symbolisch für die Geburtstagstorte steht. Die Anleitung dazu gibt es am Dienstag auf dem Blog.

 

Passieren Euch eigentlich auch so verrückt-lustige Geschichten??? Wenn ja, dann freue ich mich, mehr darüber in den Kommentaren zu erfahren.

 

Wie auch immer, ich schicke Euch liebe Grüße und wünsche Euch stets eine Handbreit Wasser unter dem Piratenbett ähm Kiel

Eure

Snježi

 

P.S. Das Bett unseres Sohnes kam nicht wirklich „zu Schaden“, wurde aber dennoch früher als geplant ausgetauscht (wegen cool und so) 🙂

 

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Hallo, ich bin Snježi und freue mich sehr über Deinen Besuch. Als Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Mama von zwei Kindern, weiß ich um die Sorgen und Nöte, die sich im Alltag mit Kindern ergeben können. Vor allem dann, wenn ein Kind krank wird. Mit meinem Blog möchte ich über die häufigsten Erkrankungen im Kindesalter berichten und Dir Antworten auf häufig gestellte Fragen geben. Darüber hinaus findest Du hier auch Ideen für den kommenden Familienurlaub, das nächste Mittagessen oder den anstehenden Kindergeburtstag.

 

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