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Pseudokrupp: wenn (nachts) nicht nur der Hund, sondern auch das Kind „bellt“

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Inhaltsverzeichnis

Pseudokrupp: wenn (nachts) nicht nur der Hund, sondern auch das Kind „bellt“

Aus meinem Alltag als Kinderärztin

Kennt ihr das: euer Kind ist gesund bzw. hat allenfalls einen leichten Infekt, geht abends unbekümmert ins Bett und wacht nachts mit einem starken Husten auf, der jedes Hundegebell in der Nachbarschaft in den Schatten stellt? Womöglich geht der Hustenanfall sogar mit starker Luftnot und daraus resultierender Panik einher. Eine Situation, die (zumindest beim ersten Mal) absolut besorgniserregend ist und viele Eltern in Angst und Schrecken versetzt. Vermutlich handelt es sich dabei um den sog. Pseudokrupp.

Pseudokrupp: was ist das?

Der Pseudokrupp ist eines der „Top-Themen“ in meinem kinderärztlichen Alltag. Was es damit auf sich hat und warum „Ruhe bewahren“ so wichtig ist, erzähle ich euch im folgenden Beitrag.

 

Definition Pseudokrupp:

Der Pseudokrupp ist eine Atemwegserkrankung, bei der es -meist durch eine Infektion mit Viren- zu einer Schwellung der Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes, unterhalb der Stimmritze kommt. Die geschwollene Schleimhaut führt zu einer Einengung der Atemwege und je nach Schweregrad evtl. auch zu einer akuten Atemnot. In schwerwiegenden Verläufen kann der Pseudokrupp unter Umständen lebensbedrohlich sein und erfordert das sofortige Hinzuziehen eines Notarztes.

Typisch für den Pseudokrupp ist ein anfallsartiger, trockener und vor allem bellender Husten. Wenn man sich unter „bellend“ nicht so richtig `was vorstellen kann, wird man es spätestens dann können, wenn man den Husten das erste Mal hört. Es hört sich tatsächlich so an, als ob ein Hund bellen würde. Die Hustenattacken treten meist in der Nacht und oft „aus heiterem Himmel“ auf. Gerne wiederholen sie sich auch in den darauffolgenden Nächten, werden in der Ausprägung dann meist jedoch schwächer.

„Pseudo“ heißt dieser Krupp übrigens, weil man ihn früher vom „echten“ Krupp unterscheiden wollte. Beim „echten“ Krupp handelt es sich um eine Entzündung des Kehlkopfes, die im Rahmen der Diphtherie vorkommt. Da die Diphtherie (früher auch als „Würge-Engel“ der Kinder bezeichnet) und damit auch der echte Krupp durch die erfolgreiche Impfung gegen den Diphtherie-Erreger in Europa nur noch sehr selten vorkommt, wird der Pseudokrupp im heutigen Sprachgebrauch vereinfachend auch mit Krupp oder Krupp-Syndrom bezeichnet.

 

Ursache Pseudokrupp:

Die häufigste Ursache des Pseudokrupps sind Viren. Dabei handelt es sich meist um typische Erkältungsviren, wie z.B. Parainfluenza, Rhinoviren, RS-Viren (respiratorisches Synzytialvirus) und viele andere. Neben Viren können auch einige Bakterien und verschiedene Allergene einen Pseudokrupp verursachen. Einen zwar nicht ursächlichen, aber negativ begünstigenden Effekt, hat das passive Rauchen in Raucher-Haushalten.

Die Viren kommen vor allem in den Herbst- und Wintermonaten vor und bewirken eine Entzündung und gerade auch bei kleinen Kindern eine Schwellung der Atemwege.

 

Häufigkeit Pseudokrupp:

Der Pseudokrupp tritt, wie auch die meisten Erkältungskrankheiten, gehäuft in den Herbst- und Wintermonaten auf. Betroffen sind meist Säuglinge und Kleinkinder. Jungen und Kinder, die zu Übergewicht neigen, sind statistisch gesehen am häufigsten betroffen. Da bei älteren Kindern die Atemwege im Bereich der Luftröhre und des Kehlkopfes schon etwas weiter sind, sind Schulkinder nur selten betroffen. Meist treten die Symptome des Pseudokrupps nachts auf. Man vermutet, dass die Ursache hierfür die körpereigene Kortisonproduktion ist, deren Minimum um Mitternacht bzw. in den sehr frühen Morgenstunden liegt.

 

Diagnose Pseudokrupp:

Die Diagnose wird meist klinisch, das heißt anhand der typischen Symptome, gestellt. Wichtig ist jedoch, dass das Kind gerade beim ersten Pseudokrupp-Anfall oder sonstigen Unklarheiten einem Arzt vorgestellt wird, damit dieser die Diagnose sichern und den Schweregrad der Erkrankung einschätzen kann. Auch ein anfangs leichter Pseudokrupp kann sich im Verlauf, z.B. durch eine zunehmende Unruhe des Kindes, verstärken und sollte daher abgeklärt werden. Auch zur Abgrenzung der gefährlichen Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) ist die Vorstellung beim Kinderarzt wichtig.

 

Pseudokrupp Symptome / Beschwerden:

Der Pseudokrupp tritt meist im Zusammenhang mit einem Erkältungsinfekt (während oder kurz danach) auf. Typisch sind die Hustenattacken mit bellendem Husten (meist, wie bereits oben erwähnt, in den Abendstunden oder in der Nacht). Oftmals begleitet von Heiserkeit und allgemeinen Erkältungssymptomen. Mehr zum Thema „Fieber bei Kindern“ findest Du hier. Auch zum Thema „Husten bei Kindern“ gibt es hier weitere Informationen.

Schweregrade des Pseudokrupps:

Es gibt verschiedene Schweregrade (1-4) des Pseudokrupps. In den meisten Fällen sind es leichte Verläufe (Schweregrad 1-2). Dabei haben die Kinder neben Heiserkeit und bellenden Husten keine oder allenfalls eine leichte Atemnot, die sich vor allem bei Aufregung bemerkbar macht. Als Eltern eines erkrankten Kindes solltet ihr also möglichst Ruhe bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen. Andernfalls kann es durch die zunehmende Aufregung zu einer Verstärkung der Atemnot kommen. In schwerwiegenden Fällen (Grad 3-4) besteht bereits in Ruhe eine Atemnot, die bis hin zur schweren Atemnot und Erstickungsgefahr führen kann.

Eine schwere Atemnot erkennt man an:

Wichtig: Bei Atemnot sofort den Notarzt hinzuziehen!

 

Therapie Pseudokrupp

Medikamentöse Therapie:

Wie schon im Beitrag über Husten bei Kindern (siehe hier) erwähnt, gibt es gegen die häufigste Ursache der Erkrankung, nämlich Viren, keine spezifische Therapie. Man kann somit lediglich die begleitenden Erkältungssymptome lindern.

Da eine mögliche Folge des Pseudokrupps jedoch die akute Atemnot ist, sollte das Kind unbedingt rechtzeitig einem Arzt vorgestellt werden, damit dieser eine entsprechende Therapie verordnen kann. Diese wird meist in der Verabreichung eines Kortison-Präparates bestehen.

Angst vor Kortison?

Ich weiß aus meiner praktischen Erfahrung, dass viele Eltern Angst vor Kortison haben. Darauf möchte ich kurz eingehen. Zum einen ist Kortison ein lebenswichtiges Hormon, das der Körper in einer bestimmten Tagesrhythmik produziert. Diese liegt gerade in den Nachtstunden auf einem Minimum, was als mögliche Ursache für das nächtliche Auftreten der Symptome angesehen wird. Zum anderen ist Kortison ein Hormon, das gerade auch für die Bekämpfung von Entzündungsreaktionen benötigt wird. Daneben hat es noch viele andere Effekte, die z.B. auch in der Behandlung von Krebserkrankungen angewendet werden. Da es bei diesen schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen meist über einen langen Zeitraum und in hohen Dosen eingesetzt wird, hat es natürlich auch verschiedenste und z.T. auch schwere Nebenwirkungen. Leider verknüpfen die meisten Menschen die ihnen bekannten Nebenwirkungen von Kortison genau mit diesen schweren Erkrankungen. Dies ist jedoch falsch.

Keine Angst vor Kortison

Denn in einer auf das Körpergewicht des Kindes angepassten Dosis und einer kurzen Therapiedauer, müsst ihr diese Nebenwirkungen nicht fürchten.

Ganz im Gegenteil: wenn euer Kind unter Atemnot leidet, ist es in einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand und benötigt schnellstmöglich eine Therapie, die zu einer Linderung führt: wie z.B. das Kortison. Das Kortison wirkt jedoch erst nach 20-30 Minuten, so dass ihr vorher auf jeden Fall die unten beschriebenen (nicht-medikamentösen) Maßnahmen durchführen solltet. Wenn euer Kind in der Vorgeschichte schon einen Pseudokrupp-Anfall hatte, wird euch der Kinderarzt vermutlich vorsorglich ein Kortison-Präparat mitgegeben haben.

Eine weitere Therapieform beim Pseudokrupp-Anfall (meist bei mittleren oder schweren Verläufen) besteht in der Inhalation von Adrenalin-Präparaten. Die Wirkung eines solchen Präparates setzt schnell ein, lässt jedoch auch schnell wieder nach und ist nicht frei von Nebenwirkungen. Daher sollte sie nur nach Rücksprache mit dem Arzt und entsprechender Dosierung erfolgen. Aufgrund der kurzen Wirkdauer wird auch im Falle einer Adrenalininhalation meist zusätzlich Kortison verordnet.

 

Nicht-medikamentös:

Was beim Pseudokrupp generell sehr wichtig ist: Ruhe zu bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen! Auch wenn euch dies, insbesondere beim ersten Pseudokrupp-Anfall, sicher schwer fallen wird, ist es überaus wichtig. Denn durch die geschwollene Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder kann es, wie oben beschrieben, zu einer unterschiedlich stark ausgeprägten Atemnot kommen. Diese wiederum führt zu Erstickungsängsten und zunehmender Unruhe, war zu einer Verschlimmerung der Symptome führt. Dieser Teufelskreis sollte daher unbedingt durchbrochen bzw. vermieden werden.

Um euer Kind zu beruhigen und ihm zu helfen, wieder gut und ausreichend Luft zu bekommen, solltet ihr:

Vorsorge:

Gesunde Abwehrkräfte, die ihr durch eine ausgewogene Ernährung, viel Flüssigkeit, ausreichend Schlaf und genügend Bewegung an der frischen Luft erreichen könnt, sind allgemein die beste Vorsorge gegen Infekte. Mehr zu dem Thema: „Infekte bei Kindern“ und die Zutaten für den „Allheilmittel“-Tee meiner Oma findet ihr hier. Wenn euch die Geschichte meiner Kindheit und die besondere Verbindung zu meiner Oma interessiert, könnt ihr hier mehr darüber lesen.

 

Zusammenfassung Pseudokrupp:

Der Pseudokrupp tritt vor allem bei Kleinkindern und in den Wintermonaten auf. Meist verläuft er mild und heilt folgenlos aus. Er kann jedoch auch zu einer schweren Atemnot führen und sollte dann unverzüglich ärztlich abgeklärt werden. Die Therapie erfolgt, aufgrund der Entzündung und Schwellung der Atemwege, meist medikamentös. Dabei solltet ihr keine Angst vor einer kurzfristig notwendigen Kortisontherapie haben.

Generell gilt: „Ruhe bewahren und (sich und) das Kind beruhigen“.

 

Hattet ihr schon mal ein „kleines bellendes Etwas auf zwei Beinen“ vor euch? Was hat euch geholfen?

Ich freue mich über eure Rückmeldungen und Kommentare.

 

Anmerkung: Alle medizinischen Beiträge, die ich zu gesundheitlichen Themen auf meinem Blog verfasse, dienen ausschließlich der Information. Sie ersetzen in keiner Weise den Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden.

 

Bleibt gesund und munter und kommt gut durch die Infektzeit,

Eure

Snježi

Grundsätzliches zu zwei Punkten, die mir wichtig sind:

Alternative Therapiemöglichkeiten

Mit alternativen Therapien und homöopathischen Mitteln kenne ich mich nicht gut aus, daher überlasse ich die Empfehlungen auf diesem Gebiet lieber Anderen.

Was mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: hinterfragt als Eltern bitte immer auch die Qualifikation des behandelnden Therapeuten. Denn es geht nicht primär darum, ein Mittel gegen den Husten zu bekommen, sondern vielmehr darum, schwerwiegende Erkrankungen, die dahinter stecken könnten, zu erkennen und auszuschließen. Und in den Fällen, in denen hinter dem Husten eine Erkrankung steht, die zu einer akuten Atemnot führen kann, haben aus meiner Sicht alternative Methoden nichts verloren.

 

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

Gerade der kindliche Körper ist ein ganz besonderes Wunderwerk der Natur. Es ist nicht nur jedes Kind ein Wunder an sich. Kinder sind im Allgemeinen und im Speziellen etwas ganz Besonderes. Sie sind eben nicht „kleine Erwachsene“, sondern sie können eine Vielzahl von spezifischen Krankheitsbildern haben, die nur im Kindesalter vorkommen und eine spezielle Diagnostik und Therapie erfordern.

Die Behandlung Eurer Kinder solltet ihr daher immer in gut ausgebildete und erfahrene Hände legen.

* Foto © Javier brosch -fotolia.com

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14 Antworten

  1. Liebe Snjezi

    Vielen Dank für den Post. Wir haben seit sieben Jahren Erfahrung mit den Krupp. Wir behandeln abschwelend, achten auf kühle Temperaturen und feuchte Luft in den Kinderzimmern und legen eine aufgeschnittene Zwiebel nebens Bett… Manchmal hilft es, manchmal nicht…

    Danke für deinen Einsatz für uns
    Ina

    1. Hallo liebe Ina,
      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung.
      Oh ha! Sieben Jahre Pseudokrupp-Erfahrung sind eine echt lange Zeit und am Ende ist es genau, wie Du sagst: manchmal hilft es, manchmal nicht!
      Leider ist es in der Medizin sehr oft so; jeder Fall, jedes Kind und auch jede Situation ist anders. Aber abschwellende Maßnahmen, kühle, feuchte Luft und der Zwiebel-Allrounder sind immer einen Versuch wert.
      Ganz liebe Grüße
      Snjezi

  2. Ganz herzlichen Dank für Deinen grossartigen Blog! ❤️Mein Sohn (15 Wochen) hatte bereits zweimal eine obstruktive Bronchitis. Bei der ersten bestand teilweise sogar Ssuerstoffbedarf. Durch eine Bronchoskopie wurde eine Tracheomalazie festgestellt. Ich kann mir nun vorstellen, dass durch die Weichheit des Gewebes und die dadurch entstehende Enge grundsätzlich schneller ein schwererer Pseudokrupp Anfall auftreten könnte aber begünstigt die Tracheomalazie auch grundsätzlich das Auftreten des Pseudokrupp? LG?

    1. Hallo liebe Caro,
      herzlichen Dank für Deinen Kommentar, über den ich mich gleich doppelt freue 🙂
      Als erstes tut es mir leid, dass Dein Sohn schon so viel mitmachen musste, und das, obwohl er noch so klein ist.
      Die Tracheomalazie ist gar nicht so selten und führt, wie Du schon sagtest, durch die Weichheit des Gewebes zu einer „Erschlaffung“ im Bereich der Luftröhre und damit schon zu einer zT erschwerten Atmung. Wenn dann noch ein Infekt hinzukommt, hat Dein Sohn zwei Gründe, die zu einer Einengung der Atemwege führen können. Daher wird Dir der behandelnde Arzt vermutlich auch ein Notfall-Medikament für einen solchen Fall mitgegeben haben. Wenn nicht, würde ich ihn darauf ansprechen. Zusammenfassend wird also die Tracheomalazie einen PK nicht begünstigen, aber wenn er daran erkrankt, wird es wichtig sein, ihm bei der Atmung schnelle Linderung zu verschaffen. Ansonsten „wächst“ sich die Tracheomalazie, genauso wie die Neigung zum Pseudokrupp (den er vielleicht auch nie bekommen wird) zum Glück mit zunehmenden Alter raus. Ich wünsche Dir und Deinem kleinen Sohnemann alles Gute und eine infektfreie Zeit.
      Danke nochmal, dass Du Dir die Zeit für den Kommentar genommen hast 🙂
      Liebe Grüße und eine ordentliche Ladung guter Oseseeluft von der Küste,
      Snjezi

  3. Hallo Ändie,
    vielen Dank für Deinen Kommentar und die nette Rückmeldung.
    Oh je,dann seid ihr mittlerweile ungewollt zu echten „Pseudokrupp-Profis“ geworden 🙁
    Aber ihr habt zum Glück einen guten Weg gefunden und Du hast vollkommen Recht: wenn man es kennt, wird man routinierter und das wiederum wirkt sich auch auf das Kind positiv aus. Das Schlimmste ist immer oder zumindest meist, der erste Anfall, bei dem viele Eltern denken, das Kind würde ersticken. Daher möchte ich darüber schreiben und aufklären, denn mit Ruhe (auch wenn es innerlich in einem brodelt vor Sorge) kann man den betroffenen Kindern meist schon ein wenig Angst nehmen und Linderung verschaffen, bis man evtl zu weiteren Maßnahmen greift.
    Euch noch ein schönes WE und einen gesunden Start in die neue Woche.
    Liebe Grüße
    Snjezi

  4. Unser Sohn hatte am 01.01 seinen ersten und am 02.01 seinen 2. Anfall. Das bellen und die Heiserkeit fing an Silvester an. (Er hatte seit Weihnachten immer wieder Schnupfen und etwas hüsteln) Da ich finde das man sich über Kinderkrankheiten informieren muss wussten mein Mann und ich schon Silvester was los ist. Da es aber zu dem Zeitpunkt nur bellen und Heiserkeit war und die Kinderärzte allesamt zu waren entschieden wir zu schauen wie die nächsten Nächte werden. So dann war die Nacht der Nächte und ich hab mein Sohn der im Schlaf fast erstickt währe hochgerissen, in die Decke gewickelt und bin mit ihm an das Riesen Kippfenster gegangen. Meinem Mann und ich hatten im Gefühl keinen Rettungswagen zu brauchen da unser Sohn bei Kühler Luft und Nähe etwas beruhigt hat und ihn die Situation Rettungswagen nur noch mehr aufgebracht hätte, zumal dieser 15 Minuten (im Nachhinein erfahren) gebraucht hätte. Also haben wir ihn erstmal 10 Minuten beruhigt und sind dann mit Auto ins Krankenhaus, da angekommen war der erste Anfall vorbei. Seine Sauerstoffversorgung war noch im Grenzbereich und wurden nach einer Stunde mit einem Kortison Zäpfchen für die Not nah Hause geschickt. Die Nacht verlief ruhig, er „jiebte“ nur etwas. Was uns sehr stutzig gemacht hat ist das er den ganzen Tag über gejiebt hat (dieses Geräusch als wenn man Hände um den Hals hat). Er war aber Putz munter und was außer das hörbare ?Kiemen? sehr sehr gut drauf. Am Abend dann der nächste Anfall. Dieser war stärker und sehr gruselig weil er blass und blau wurde… der Arzt in der Notaufnahme sagte uns (die Nacht vorher) wir sollen in so einem Fall ihm ein Zäpfchen geben und 2 Stunden warten und bei nicht Besserung dann den rtw rufen. Nach 1 Minute frischer Luft wurde der kleine wieder rosig und nach 10 Minuten konnte er wieder „weinen“. Gewirkt hat das Zäpfchen erst nach verdammten 2,5 stunden… im Nachhinein hätten wir bei Anfall nr2 den rtw rufen sollen. Ich hoffe das muss mein Sohn niemals wieder erleben (und wir auch nicht), man sah ihm die Todesangst an?

    1. Liebe Isabell,
      das waren sicher sehr erschreckende und furchtbare Nächte, die ihr und euer Kleiner da durchmachen musstet. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr eine solche Situation nicht wieder erleben müsst. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ihr im Zweifel immer einen RTW bzw. Notarzt rufen solltet.
      Alles Liebe und Gute für Euch,
      Snjezi

  5. Liebe Snzeji, unsere Tochter ist 2 und wir haben nun den zweiten Winter Erfahrungen mit Pseudokrupp gemacht. Und da wir nun den ersten Kitawinter erleben, erleben wir das auch leider sehr oft. Geholfen hat uns beim ersten Mal, dass das ganze Thema beim Erstehilfekurs war, den wir nach der Geburt besucht haben, und dort der typische Husten über eine Aufnahme vorgespielt wurde. So konnten wir das gleich einordnen und wussten was zu tun ist. Ich finde nach dem ersten Mal verliert es etwas den Schrecken, auch wenn man die Notfallzäpfchen zu Hause hat beruhigt das sehr
    Und man weiß, was dem Kind hilft und wie man es beruhigt bekommt. Das erste Mal hat uns aber auch große Angst gemacht. Bei uns hilft meist auch auf den Arm nehmen und die kalte Luft , Aber es dauert dann auch länger bis es wieder besser ist. Wir als Eltern haben aber inzwischen auch ein Gefühl dafür, in welchen Nächten es droht. Wir lagern sie dann schon höher und achten dann noch mal besonders auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Zimmer. Meist hat sie den Tag davor schon eine heisere oder belegte Stimme.
    Viele Grüße, Sonha

    1. Liebe Sonha,
      vielen Dank, dass Du Deine/Eure Erfahrungen mit dem Thema Pseudokrupp hier teilst. Es ist genau so, wie Du es beschreibst: beim ersten Mal sehr erschreckend. Wie gut, dass ihr vorher schon davon gehört hattet und somit nicht ganz unvorbereitet wart. Das macht schon viel aus, auch wenn es einem trotzdem die Angst in die Glieder treibt. Und dabei ist gerade beim Pseudokrupp „ruhig bleiben“ so wichtig. Ich selbst kann die Erstehilfekurse für Babys und Kinder auch nur empfehlen, denn sie geben wertvolle Tipps im Umgang mit Notfällen und können daher Leben retten!
      Ich wünsche Euch -nicht nur für die aktuelle Infektzeit- alles Liebe und Gute.
      Liebe Grüße
      Snjezi

  6. Wir haben hier auch einen kleinen Pseudokrupp-Patienten zu Hause. Beim ersten Anfall wurde mein Mann anfangs echt panisch, ich kenne als Rettungsassistentin zum Glück solche Situationen und wusste sofort, was da mit dem kleinen los ist. Für jemanden, der vorher noch nie etwas davon gehört hat oder sich noch nicht mit Kindernotfällen beschäftigt hat, ist es eine sehr verstörende Situation, die in den allermeisten Fällen mit den richtigen Maßnahmen schnell in den Griff zu bekommen ist. Dazu muss man natürlich die Maßnahmen kennen und vor allem wissen womit man es zu tun hat. Deswegen finde ich erste Hilfe Kurse für Eltern so wichtig und empfehle allen werdenden Eltern unbedingt einen zu machen und auch mehrfache Eltern sollten ihr Wissen bei jedem Kind auffrischen, man vergisst so vieles wieder, wenn die Kinder aus dem Alter raus sind, in dem solche Krankheitsbilder typisch sind. Und dir, liebe Snjezi, vielen Dank, dass du hier die Eltern aufklärst. Das ist so wichtig und du machst das großartig!
    Liebe Grüße,
    Vanessa

    1. Liebe Vanessa,
      herzlichen Dank für Deine lieben Worte und die nette Rückmeldung. Was die Erste Hilfe Kurse anbelangt, kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen: sie sind so wichtig und können im Notfall Leben retten.
      Ich wünsche euch und eurem Kleinen alles Liebe.
      Viele Grüße
      Snjezi

  7. Hallo,
    Meine beiden Jungs 2,5Jahre und 15 Monatr hatten schon mit Pseudokruppanfällen zu kämpfen. Hatte auch das Gefühl das es bei extremen Wetterumschwüngen extremer Auftritt, ist allerdings nur ein subjektives Gefühl.
    Inzwischen wenn ich merke es geht los werden die Fenster aufgerissen (Bett steht direkt davor) und ein Raumbefeuchter eingeschalten, wobei dieser inzwischen immer vorm schlafengehen läuft, geb etwas Zirbenöl mit rein da wir das Gefühl haben besser bzw entspannter zu schlafen.
    Ich muss sagen das es bei uns zum Glück nie allzu schlimm war und es sich bis auf den ersten Anfall beim großen sich Verhältnismäßig schnell wieder gelegt hat.

    Finde es toll das du aufklärst. Vielen Dank dafür.
    Man lernt nie aus und kann immer wieder Tipps für sich rausziehen auch wenn man mit einer Krankheit vielleicht schon konfrontiert wurde.

    Wünsche dir noch einen sonnigen Tag

    Liebe Grüße Michaela

    1. Liebe Michaela,
      vielen lieben Dank für die netten Worte und die tolle Rückmeldung.
      Auch für das Teilen Deiner Tipps möchte ich Danke sagen. Ja, Kälte bzw. feucht-kalte Luft sind dabei wirklich hilfreich.
      Ich wünsche euch alles Gute.
      Liebe Grüße
      Snjezi

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