Das Drei-Tage-Fieber: ein häufiger Grund für Fieber bei Babys und Kleinkindern
Das 3-Tage-Fieber bei Babys und Kleinkindern
Euer Baby/Kleinkind hat hohes Fieber und ihr macht euch Sorgen? Vielleicht ist das Fieber nicht nur sehr hoch, sondern lässt sich zudem auch noch schwer durch Medikamente senken? Außerdem sind die begleitenden Infektzeichen, die ihr ansonsten bei eurem fiebernden Kind kennt, wie z.B. Husten und Schnupfen, nur gering ausgeprägt oder fehlen ganz und ihr fragt euch, woher das Fieber kommt?
Nach drei Tagen hört der Spuk dann plötzlich von alleine wieder auf und das Fieber sinkt. Ihr freut euch, denn ihr glaubt, nun sei alles überstanden, aber dann stellt ihr plötzlich einen Hautausschlag am Körper eures Kindes fest? Vermutlich wird es sich dabei um das sog. Drei-Tage-Fieber handeln.
Bevor ich darauf näher eingehe, möchte ich kurz noch etwas zum Thema Fieber im Allgemeinen sagen:
Allgemeines zum Thema Fieber im Kindesalter:
Fieber bei Kindern ist ein sehr häufiges Symptom. Das Fieber an sich ist keine Erkrankung, sondern stellt eine natürliche Schutzreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger dar. Die Temperaturerhöhung bewirkt, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert und die Krankheitserreger daran hindert, sich zu vermehren. Somit heizt der Körper den Erregern durch das Fieber ordentlich ein.
Da das Immunsystem gerade von kleinen Kindern noch sehr unausgereift ist, muss es im Laufe des Lebens erst „lernen“, wie es Krankheitserreger bekämpfen kann. Daher fiebern Kinder sehr schnell und meist auch sehr hoch. Gerade die Höhe der Temperaturen versetzt viele Eltern regelmäßig in Sorge. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema „Fieber bei Kindern“ findet ihr hier und den Beitrag über „Infekte im Kindesalter“ hier.
Definition Drei-Tage-Fieber:
Beim Drei-Tage-Fieber handelt es sich um eine typische Erkrankung des Kindesalters und geht mit (oft hohem) Fieber und einem Hautausschlag einher. Unter Medizinern wird es auch Exanthema subitum oder auch Roseola infantum bezeichnet.
Häufigkeit Drei-Tage-Fieber:
Das Drei-Tage-Fieber tritt häufig bei Babys im ersten Lebensjahr oder bei Kleinkindern auf. Nach dem dritten Lebensjahr kommt es nur noch selten vor. Das liegt daran, dass das Virus weit verbreitet ist und leicht übertragen wird. Somit stecken sich Kleinkinder sehr schnell an. Wenn sie die Infektion jedoch einmal durchgemacht haben, besteht idR eine lebenslange Immunität. Nach dem dritten Lebensjahr haben fast alle Kinder eine Infektion mit dem Erreger durchgemacht (gelegentlich unbemerkt).
Ursache Drei-Tage-Fieber:
Ausgelöst wird das Drei-Tage-Fieber durch einen Virus aus der Gruppe der menschlichen Herpes-Viren. Das sog. Humane Herpes-Virus Typ 6 (selten auch Typ 7) wird über den Speichel bzw. durch Tröpfcheninfektion übertragen, das heißt, man kann sich über Viren, die durch kleinste Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen von einer erkrankten Person übertragen werden, anstecken. Nach einer Zeit von ca. 3-7 Tagen (gelegentlich bis zu 2 Wochen) treten dann die typischen Symptome auf.
Symptome Drei-Tage-Fieber:
Das Drei-Tage-Fieber beginnt meist mit hohem Fieber, das mitunter nur schwer zu senken ist. Meist hält das Fieber drei (gelegentlich auch mehr) Tage an und geht oft ohne weitere Krankheitszeichen einher. Es gibt jedoch auch Kinder, die schwer krank wirken, so dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen. Typischerweise kommt es nach einigen Tagen mit anhaltend hohem Fieber zu einem plötzlichen Abfall der Temperatur und dem Auftreten eines typischen feinfleckigen, meist nicht juckenden, Hautausschlages. Dieses sog. Exanthem breitet sich meist schnell aus und betrifft idR die Brustregion sowie den Bauch und den Rücken. Es kann sich jedoch auch auf den gesamten Körper ausbreiten. Der Ausschlag kann sowohl einige Tage bestehen bleiben, als auch nur ganz dezent und für kurze Zeit sichtbar sein. Gelegentlich wird er
Diagnose Drei-Tage-Fieber:
Die Diagnose wird in der Regel durch das Auftreten des typischen Fieberverlaufes und des Hautausschlages gestellt. Sicher ist die Diagnose somit erst, wenn das Fieber gesunken ist und der Hautausschlag auftritt.
Komplikationen Drei-Tage-Fieber:
- Fieberkrampf: Bei einer entsprechenden Bereitschaft kann es im Rahmen eines Drei-Tage-Fiebers zum Auftreten eines Fieberkrampfes kommen. Das Drei-Tage-Fieber ist sogar eine recht häufige Ursache des ersten Fieberkrampfes; gerade beim ersten, meist schnellen Fieberanstieg. Mehr zu diesem Thema erfahrt ihr hier.
- Dehydratation = „Austrocknung“: Wie bei allen Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergehen, kann es zu einem Flüssigkeitsverlust kommen. Achtet also darauf, dass euer Kind ausreichend trinkt. Wenn es dies nicht tut oder das Trinken verweigert, solltet ihr unbedingt euren Kinderarzt aufsuchen.
Hinweise, die gerade bei Babys auf eine unzureichende Trinkmenge deuten können, sind:
- eingesunkene große Fontanelle
- stehende Hautfalten
- trockene Windel bzw. sehr konzentrierter Urin
- keine Tränen beim Weinen
- trockene Mundschleimhaut
- Gewichtsabnahme (falls gemessen)
Therapie Drei-Tage-Fieber:
Eine spezielle Therapie gegen den Virus gibt es nicht, so dass man das Drei-Tage-Fieber lediglich „symptomatisch“ behandeln kann. Das heißt, man lindert bei Bedarf die Symptome mit z.B. fiebersenkenden Mitteln. Wichtig ist, dass die betroffenen kleinen Patienten ausreichend trinken. Dafür eignen sich Wasser oder ungesüßte Tees am besten.
Fazit:
Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige Erkrankung des Säuglings- und Kleinkindalters. Es geht meist mit über Tage anhaltendem hohem Fieber einher. Da die Diagnose eigentlich erst nach dem Absinken des Fiebers und Auftreten des typischen Hauausschlages gestellt