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Obstruktive Bronchitis beim Kind

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Inhaltsverzeichnis

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Obstruktive Bronchitis beim Kind

Kennt ihr das: euer Baby /Kleinkind hat eine Erkältung mit Husten, Schnupfen und ggf. leicht erhöhter Temperatur? Zusätzlich hat es aber noch ein „pfeifendes“ Atemgeräusch und vielleicht sogar eine angestrengte Atmung? Dann hat es vermutlich eine obstruktive Bronchitis, die vor allem im Winter bei Säuglingen und Kleinkindern häufig auftritt.

 

Meist beginnt sie mit einem „banalen“ Erkältungsinfekt. Vor einiger Zeit habe ich hier über „Infekte bei Kindern“ geschrieben. Dabei handelt es sich meist um sog. Infekte der oberen Atemwege, also die „typischen“ Erkältungsinfekte mit den klassischen Symptomen: Husten, Schnupfen, Fieber, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen (mehr über Ohrenschmerzen findet ihr hier) etc.

 

Die meisten dieser Infekte sind durch Viren bedingt und verlaufen in der Regel harmlos. Meist klingen die Symptome nach einer gewissen Zeit von alleine wieder ab. Es gibt jedoch auch Kinder, bei denen sich der Erkältungsinfekt nicht auf die oberen Atemwege beschränkt, sondern „eine Etage tiefer“ in die unteren Atemwege, also z.B. in die Bronchien „rutscht“. Das Resultat ist eine Bronchitis.

 

Definition Bronchitis:

Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet.

 

Schleimhaut der Atemwege:

Wie bereits in meinem Beitrag über Husten erwähnt (siehe hier), sind die Atemwege des menschlichen Körpers, wie viele andere Dinge darin auch, ein perfekt funktionierendes System. Sie sind mit einer ganz speziellen Schleimhaut ausgekleidet. Auf dieser sitzen Millionen von kleinsten Flimmerhärchen (die sog. Zilien), die sich wie ein „wogendes Kornfeld im Wind“

bewegen.

Dieser Vergleich wurde übrigens von einer ganz besonderen und sehr speziellen Professorin in meinen (längst vergangenen) Anatomie-Zeiten so häufig benutzt, dass ich auch heute noch an keinem wogenden Kornfeld vorbeigehen kann, ohne an Frau Professor und die Atemwege zu denken ;).

 

Bei Gesunden

Die kleinen Flimmerhärchen sind von einer speziellen Schleimschicht umgeben. Diese Schleimschicht wirkt wie ein großes Fangnetz, in dem Krankheitserreger, Pollen und sonstige Mikroteilchen aus der Atemluft abgefangen werden. Durch die wogende Bewegung der Flimmerhärchen werden diese, zusammen mit dem Schleim, in Richtung Rachen transportiert. Dort werden sie dann entweder verschluckt oder abgehustet.

 

Im Normalfall sind die Atemwege also mit einem effektiven Reinigungssystem ausgestattet und bewirken, dass man husten muss, sobald sich im dichten Netz der Flimmerhärchen etwas „verfangen“ hat.

 

Bei einer Infektion

Bei einer Infektion  wird dieses ausgetüftelte Reinigungssystem der Atemwege behindert und ausgebremst. Durch die Krankheitserreger wird zum einen mehr Schleim produziert. Zum anderen ist der produzierte Schleim meist auch noch sehr zäh. Der Transport auf den Flimmerhärchen gelangt ins Stocken und der Schleim sammelt sich zunehmend auf der Schleimhaut an. Der Körper versucht nun den überschüssigen Schleim mit Hilfe des Hustens aus den Atemwegen zu befreien.

 

Bei Babys und Kleinkindern:

Da die Atemwege gerade bei Babys und Kleinkindern noch sehr eng sind, führt eine Schwellung der Schleimhaut und / oder eine Sekretansammlung bei ihnen schnell zu einer erschwerten Atmung bis hin zur Luftnot. Ihr könnt es euch am besten vorstellen, wenn ihr es mit der (alleinigen) Atmung durch einen Strohhalm vergleicht.

 

Ist die Wand des Strohhalms dünn und der Durchmesser weit, bekommt ihr relativ gut Luft. Ist hingegen die Wand verdickt (Schwellung) und zusätzlich innen noch verdreckt (Sekretansammlung), so verringert sich der Durchmesser und ihr bekommt nur noch sehr schlecht Luft.

 

Einteilung Bronchitis:

Ursachen akute Bronchitis:

häufig:

selten:

Glücklicherweise sind sowohl die verursachenden bakteriellen Erreger als auch die Erreger der genannten Kinderkrankheiten aufgrund der gezielten und erfolgreichen Impfungen deutlich seltener geworden.

 

Ursachen chronische Bronchitis:

häufig:

selten: 

Symptome Bronchitis:

Starker Husten, der anfangs trocken ist und im Verlauf der Bronchitis produktiv wird. Zusätzlich meist Schnupfen und gelegentlich auch (leichtes) Fieber. Einige Kinder haben Bauchschmerzen bzw. Übelkeit und/oder Erbrechen (meist im Rahmen einer Hustenattacke). Das akute Stadium der Erkrankung dauert meist nur wenige Tage, allerdings besteht danach oft noch 1-3 Wochen lang ein Reizhusten.

Bei Babys verlaufen die Symptome nicht immer „klassisch“. Manche sind quengelig, unruhig oder trinken schlecht. Daher sollten Babys im Zweifel lieber „einmal mehr“ vom Kinderarzt abgehört werden.

 

Sonderformen:

– Obstruktive Bronchitis:

Eine Sonderform der Bronchitis ist die sog. obstruktive (verengende) oder auch spastische Bronchitis. Diese tritt vor allem bei Kindern in den ersten drei Lebensjahren auf und führt aufgrund der entzündungsbedingten Schleimbildung zu einer Verengung bzw. einem Verschluss der Bronchien.

Aufgrund der oben beschriebenen Besonderheiten der besonders kleinen Atemwege bei Babys und Kleinkindern kann bei diesen eine Schwellung bzw. Sekretansammlung in der Bronchialschleimhaut zu einer erschwerten Atmung bis hin zur Atemnot führen. In diesem Fall sollte das Kind schnellstmöglich einem Arzt vorgestellt werden.

Es gibt Kinder, bei denen (gefühlt oder auch tatsächlich) jeder Erkältungsinfekt zu einer obstruktiven Bronchitis führt. Meist handelt es sich dabei um Kinder mit einem sog. hyperreagiblen Bronchialsystem. Das heißt, ihr Bronchialsystem ist besonders anfällig und reagiert gehäuft mit einer Bronchitis.

Warum ist das so?

Gründe für ein hyperreagibles Bronchialsystem:

Happy wheezer:

Eine recht häufig anzutreffende kleine Patientengruppe sind die sog. „happy wheezer“= fröhlichen Pfeifer. Meist sind es kleine süße Wonneproppen, die quasi aus dem „letzten Loch pfeifen“ und einen dabei noch fröhlich anlächeln.. Auch sie sollten unbedingt vom Kinderarzt abgehört werden, um die Schwere der Bronchienverengung einschätzen und die weiteren Maßnahmen abklären zu können.

 

– Bronchiolitis:

Eine Entzündung der kleinsten Bronchien (=Bronchiolen), die meist von den sog. RS-Viren verursacht (=respiratory syncytial) wird und Kinder unter einem Jahr (am häufigsten Kinder unter 6 Monaten) betrifft. Die Symptome ähneln denen einer obstruktiven Bronchitis, können jedoch bis hin zu einer schweren Atemnot, einem Abfall der Sauerstoffgehaltes im Blut und sogar zu lebensbedrohlichen Atemaussetzern führen. Auch aus diesem Grund sollten Säuglinge mit anhaltendem Husten und / oder einem pfeifendem Atemgeräusch rechtzeitig ärztlich vorgestellt werden. Im Falle einer Atemnot/Atemaussetzern solltet ihr sofort der Notarzt zu verständigen.

 

Zeichen von Atemnot sind:

Wichtig:

Bei Atemnot sofort den Notarzt hinzuziehen!

 

Diagnose Bronchitis:

Die Diagnose wird vom Arzt anhand der Vorgeschichte und der klinischen Untersuchung gestellt. Beim Abhören der Lunge kann der Kinderarzt dabei typische (Rassel-)Geräusche über der Lunge hören. Bei manchen Kindern hört man diese z.T. schon aus der Ferne.

Therapie Bronchitis

1. Medikamentöse Therapie:

 

Inhalation mit speziellen Medikamenten:

Sollte euer Kind an einer obstruktiven Bronchitis erkrankt sein, wird euch der Kinderarzt vermutlich ein bronchienerweiterndes Medikament mit dem Wirkstoff Salbutamol verschreiben. Diese werden meist inhaliert, da sie dann direkt vor Ort in den Bronchien wirken können.

 

„trockene“ Inhalation:

Für die Inhalation gibt es verschiedene Varianten: zum einen die „trockene“ Inhalation über ein sog. Dosieraerosol. Wichtig bei kleinen Kindern ist dabei, dass sie unbedingt mit einer sog. Inhalierhilfe inhalieren sollten, da ansonsten der Großteil des Medikamentes nicht dort ankommt, wo es hingehört.

 

„feuchte“ Inhalation:

Die Inhaltsstoffe können auch „feucht“ inhaliert werden. Dabei wird das Medikament in einer Kochsalzlösung gelöst, mit Hilfe eines Gerätes zu kleinsten Tröpfchen vernebelt und diese dann über eine Maske oder ein Mundstück inhaliert. Problem dabei ist, dass es relativ zeitintensiv ist (10-15 Minuten pro Inhalation; was nicht alle Kinder mitmachen) und ein Großteil des Wirkstoffes verloren geht (zappeliges Kind, Maske sitzt nicht richtig etc).

 

Einige Medikamente können auch als Saft oder als Tropfen verabreicht werden. In Fällen von Atemnot wird meist ein Kortisonpräparat verabreicht werden müssen.

 

saisonale Dauertherapie:

Wenn euer Kind ein hyperreagibles Bronchialsystem hat und gerade im Winter wiederholt an obstruktiven Bronchitiden leidet, wird der Kinderarzt für die kommenden Wintermonate evtl. eine Dauertherapie vorschlagen.

 

Dabei wird meist über Wochen bzw. Monate 1-2 mal täglich mit einem entzündungshemmenden Medikament inhaliert. Im Falle einer erneuten Infektion wird bei Bedarf zusätzlich noch mit einem bronchienerweiternden Medikament inhaliert. Meist kann man damit die Anzahl und Schwere der obstruktiven Bronchitiden bei den betroffenen Kindern verringern.

 

Thema inhalatives Kortison:

Wichtig: bei den entzündungshemmenden Medikamenten handelt es sich in den meisten Fällen um ein Kortisonpräparat. Aus Erfahrung weiß ich, dass viele Eltern Angst vor Kortison haben.

 

Doch gerade in diesen Fällen ist die Sorge meist unbegründet. Natürlich ist es am besten, wenn man gar keine Medikamente und auch kein Kortison braucht. Daher verordnet man sie auch nur in den Fällen, in denen es notwendig ist und der Nutzen der Therapie größer ist, als das Risiko.

 

Da das Risiko einer langfristigen Schädigung der Lunge / Bronchien bei wiederholten Entzündungen viel höher ist, als das Risiko einer gering dosierten Kortisontherapie in inhalativer Form, solltet ihr keine Angst vor einer solchen Therapie haben! In der richtigen Dosis ist sie oft sehr effektiv und hilfreich.

 

Nasentropfen:

Bei einer verstopften Nase sollten abschwellende Nasentropfen gegeben werden, damit das Kind nicht durch den Mund einatmen muss. Die Mundatmung würde ansonsten zu einer Austrocknung der Mundschleimhaut und damit zu einer Verstärkung des Hustenreizes führen.

 

ggf. fiebersenkende Mittel

Bei Fieber und / oder Schmerzen.

 

ggf. Antibiotikum

Da die meisten Infekte durch Viren hervorgerufen werden, ist eine antibiotische Therapie meist nicht erforderlich. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion oder eine sog. Superinfektion wird euch der Kinderarzt jedoch ein Antibiotikum verschreiben.

 

2. Allgemeine Maßnahmen:

bei Husten:

Husten ist ein Schutzmechanismus des Körpers und sollte deswegen (möglichst) nicht medikamentös unterdrückt werden.

 

Hustenblocker / Antitussiva:

In Ausnahmefällen, wenn der Husten trocken und quälend ist oder den nächtlichen Schlaf über einen längeren Zeitraum behindert, können nach Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt Medikamente gegeben werden, die den Husten unterdrücken (Hustenblocker = Antitussiva). Diese Medikamente enthalten jedoch oft Inhaltsstoffe, die für Kinder unter 6 Monaten und bei Husten mit Auswurf (hier würden sie kontraproduktiv wirken und zu einem Sekretstau führen) nicht geeignet sind. Wendet diese Mittel also nicht ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt an.

 

Bestes Hustenmittel:

Viel trinken!!! So simpel, aber tatsächlich sehr wirksam. Auf diese Weise kann der zähe Schleim verflüssigt und besser abgehustet werden. Außerdem ist der Flüssigkeitsbedarf des Körpers bei Infekten, die mit Husten und Fieber einhergehen, erhöht. Dafür bietet ihr eurem Kind am besten warme Getränke, wie z.B. Tee an. Gut geeignet sind dabei Tees aus Heilpflanzen, z.B. Kamille, Spitzwegerich, Eibischwurzel oder Thymiankraut. Ihr selbst macht euch vielleicht einen starken Kaffee, denn wer weiß, wie die Nacht wird 😉

 

Auch das Anfeuchten der Raumluft (feuchte Tücher oder eine Schale mit Kochsalz-Lösung auf der Heizung) kann hilfreich sein, da Viren trockene Luft bevorzugen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Temperatur im Schlafzimmer des Kindes nachts nicht zu hoch eingestellt sein sollte (idealerweise: 18°C). Spaziergänge an der frischen Luft können ebenfalls hilfreich sein.

 

Inhalationen mit Kochsalz / Sole:

Natürlich können auch feuchte Inhalationen die Atemwege anfeuchten und damit das Andocken und die Vermehrung der Viren an der Schleimhaut erschweren. Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit gibt es allerdings (wie bei vielen anderen Mitteln (s.u.) leider nicht. Von Inhalationen über einem heißen Dampfbad würde ich persönlich wegen der hohen Verbrühungsgefahr abraten.

 

Gegen Kochsalz-oder Meerwasser-Inhalationen über einen Druckluftvernebler (dessen Kammern regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden müssen) gibt es aus meiner Sicht jedoch keine „echten“ Einwände. Sie sind allerdings zeitintensiv (ca 10-15 Minuten pro Inhalation) und kosten Geld. Natürlich kann man auch den Arzt bitten, sie zu verschreiben oder eine Leihgerät in der Apotheke bestellen.

 

Da die Wirksamkeit der Feuchtinhalationen, wie bereits erwähnt, nicht erwiesen ist, wird sich der Kinderarzt mit der Verschreibung eines solchen Gerätes verständlicherweise schwertun. Mittlerweile gibt es jedoch auch gute Geräte, die unter 60,-€ kosten und deren Investition sich spätestens beim zweiten oder dritten Kind bezahlt macht. Zumindest finde ich persönlich diese Variante immer noch „lohnender“, als teure Hustensäfte zu kaufen, deren Wirksamkeit ebenso wenig erwiesen ist, wie die der Inhalationen. Ich persönlich habe uns vor einigen Jahren dieses Gerät hier Anzeige gekauft und bisher gute Erfahrungen damit gemacht.

 

Das entsprechende Zubehör findet Ihr hier Anzeige und hier Anzeige

Solltet ihr am Meer wohnen, gibt es die Sole-Inhalation bei einem Spaziergang am Meer und einer gewissen Windstärke sogar gratis 😉

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Ganz viele Liebe und Zuwendung sind, wie immer, sehr gute und hilfreiche therapeutische Mittel.

Vorsorge:

Gesunde Abwehrkräfte, die ihr durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und genügend Bewegung an der frischen Luft erreichen könnt, sind die beste Vorsorge gegen Husten im Speziellen und Infekte im Allgemeinen. Ein ausreichender und kompletter Impfschutz ist als Vorsorge ebenso wichtig. Auch regelmässiges Händewaschen und Durchlüften von Räumen sollte v.a. in der Infektzeit selbstverständlich sein. Eurem Kind solltet ihr so früh wie möglich beibringen, dass es z.B. in die Armbeuge husten oder niesen sollte. Bei Kindern, die wiederholt an Bronchitiden erkranken, kann ein (Kur-)Aufenthalt am Meer hilfreich sein.

 

Mittel, die ihr NICHT geben solltet:

Zur Linderung des Hustens „geistern“ im Netz und auf diversen Foren zahlreiche Tipps und Ratschläge rum. Nicht alle davon werden auch von Medizinern empfohlen! Und von einigen raten Mediziner sogar ausdrücklich ab. So z.B.:

Was ist grundsätzlich über die Therapie bei Husten zu sagen:

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Mittel, die die vom Husten gereizten Atemwege beruhigen sollen: Hustensäfte, Sirups, Lutschpastillen, Hustenbonbons, Gurgellösungen uvm. Die Wirksamkeit von diesen „Hilfsmitteln“ ist bisher wissenschaftlich nicht belegt. Probieren geht jedoch manchmal über Studieren, denn das, was bei dem einen nie hilft, ist bei dem anderen das Mittel schlechthin. Allerdings hilft die Devise „viel hilft viel“ nicht immer weiter, sondern eher „weniger ist mehr“.

verursachenden Viren keine spezifische Therapie gibt. In der Regel bekommt der Körper den Infekt durch seine eigenen Abwehrmaßnahmen in den Griff. Dieser Vorgang braucht allerdings Zeit. Der lapidare (aber wie so oft wahre) Spruch: „Ohne einen Arzt dauert eine Erkältung 2 Wochen, mit Arzt 14 Tage“ zeigt, dass der Arzt auf diesen Prozess meist keinen wesentlichen Einfluss hat. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, die wirklich schweren und besorgniserregenden Erkrankungen zu erkennen oder ausschließen bzw. falls erforderlich eine weiterführende Diagnostik und Therapie veranlassen. Das Schwierigste bei solchen Infekten ist es also, Geduld zu haben, um dem Körper die Zeit für eine vollständige Abheilung zu geben.

 

Auch bei Kindern mit einer obstruktiven Bronchitis wird der Husten nicht unbedingt verbessert, indem die Kinder inhalieren. Denn auch die zu inhalierenden Medikamente beseitigen nicht die zugrundeliegende Entzündung. Sie erweitern „nur“ die durch die Entzündung hervorgerufene Verengung der Bronchien und erleichtern damit die Atmung. Der Husten bleibt meist dennoch bestehen und hört auch bei einem „normalen“ Verlauf erst nach 1-2 Wochen (gelegentlich auch länger) auf.

 

Wichtig:

Wichtig ist es jedoch: bei anhaltendem Husten / erschwerter oder auffälliger Atmung / Fieber / zu geringer Flüssigkeitsaufnahme /schlechtem Allgemeinzustand des Kindes, rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, damit dieser das Kind untersuchen kann! Dabei geht es vor allem um die Beurteilung der Schwere der Erkrankung und die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Virusinfekt, oder möglicherweise um eine bakterielle Infektion handelt. Diese Unterscheidung ist nicht immer leicht zu treffen und gehört unbedingt in die Hände von Fachleuten.

Kleiner „Trost“ am Rande: mit zunehmendem Alter des Kindes und stärker werdendem Immunsystem wird meist sowohl die Anfälligkeit für Infekte als auch die Anfälligkeit für Bronchtiden geringer!!! Das heißt, Vieles „wächst sich mit der Zeit aus“. Gute Aussichten also 🙂

Wie sind eure Erfahrungen und vielleicht auch Tipps?

Kennt ihr das Thema Bronchitis bei Kindern? Und wenn ja: was sind eure Erfahrungen damit? Habt ihr Tipps, die ich nicht aufgeführt habe und die euch bzw. eurem Kind geholfen haben? Dann schreibt mir doch darüber in den Kommentaren. Ich freue mich darüber und vielleicht hilft es auch anderen betroffenen Familien weiter.

Unter der Rubrik „Sprechstunde / Medizinisches“ findet ihr weitere Infos zu folgenden Themen:

Anmerkung:

Alle medizinischen Beiträge, die ich zu gesundheitlichen Themen auf meinem Blog verfasse, dienen ausschließlich der Information. Sie ersetzen in keiner Weise den Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden.

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Bleibt gesund und munter,

Eure

Snježi

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7 Antworten

  1. Toller Artikel! Leider leidet unser Sohn jetzt 2 Jahre alt auch an einer Obstruktiven Bronchitis, letztes Jahr hatte er das 8 mal, ich gebe 1mal Kortison ich finde er sollte sich nicht damit quälen fast keine Luft zu bekommen. Wir inhalieren oder geben Salbubronch Tropfen. Zusätzlich zwiebelsaft mit Honig. Ohne das Kortison wäre es mir auch lieber aber damit geht es ihm einfach schnell wieder besser zumindest die Atmung. Das mit der Vorsorge Therapie werde ich bei unserem Kinderarzt mal ansprechen. Danke für den Artikel .

    1. Hallo liebe Verena,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und die nette Rückmeldung.
      8 mal in einem Jahr ist schon recht viel; wobei ihr alles richtig macht. Kortison ist unbedingt wichtig, wenn Dein Kleiner schlecht Luft bekommt und wenn er damit auskommt, ist es auch völlig ok. Bzgl der erwähnten Dauertherapie wird Dich euer Kinderarzt sicher gerne und gut beraten und abwägen, on Dein Kleiner davon profitieren würde.
      Ich wünsche Euch alles Gute und schicke ganz liebe Grüße,
      Snjezi

  2. Huhu liebes Herzliein! Bei Bronchitis mit Kindern hab ich zwar keine Erfahrung. Ich möchte dir aber einen ganz lieben Gruß hier lassen und hoffe, dass ihr alle von der Grippe verschont seid.
    Dicke Umarmung von deinem Blaubeerchen!

    1. Hallo liebes Balubeerchen,
      vielen lieben Dank für die dicke Umarmung; ich schicke Dir gleich eine zurück <3
      Bis auf unseren Grossen, der noch die letzten Erkältungsreste mit sich trägt, sind wir noch/wieder alle fit. Ich hoffe, das bleibt auch so.
      Ich denke viel an Dich und schicke Dir die allerliebsten Grüße nach Stuggi,
      Deine Snjezie

  3. Ich bin gerade total begeistert von deinem Blog! Mit Atemwegsinfekten haben wir hier leider so unseren „Spass“. Es ist toll, im Netz etwas Wissenschaftliches zu finden ♥️ Ja ch bin dann mal Fan

    1. Ohhh, liebe Rebecca, nun bin ich ein bisschen sprachlos. Herzlichen Dank für dieses tolle Kompliment ?? Ich wünsche euch eine infektfreie Frühlings-und Sommerzeit (und Herbst und Winter …).
      Liebe Grüsse und herzlich willkommen ❤️

  4. Vielen Dank für den tollen Artikel. Ich habe so einen Happy Wheezer zuhause, trotz rasselnder Lunge noch zu sportlichen Höchstleistungen fähig. Er hat seit einem Alter von 13 Monaten Salmeterol/Fluticason in der Dauermedikation, nur in einem von zwei Sommern war ein Pausieren möglich. Mittlerweile ist er 3,5 Jahre, immer wieder rezidivierend Bronchitiden. Dank super Kinderärztin sind wir gut geschult und wissen, wie wir uns im Fall des Falles verhalten müssen. Eine Kur an der Ostsee gab es auch schon. Wie ist deine Erfahrung bezüglich Manifestierung von Asthma im späten Kindes- und Jugendalter?
    Danke und viele Grüße

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